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1-NIXE_Bottle_front_RGB_03-2013Über die Internetseite conda.at können sich Investoren an österreichischen Start-Up-Unternehmen über ein Substanzgenussrecht beteiligen (neudeutsch Crowdinvesting). Die Investition in ein Projekt kann zwischen € 100 und € 3.000 ausmachen, von der man auch bereit sein sollte, sich gegebenenfalls verabschieden zu müssen. Denn bei einer Unternehmensbeteiligung ist man nicht nur am Erfolg, sondern auch am Nicht-Erfolg beteiligt. Wozu das führen kann, kann man derzeit live am Beispiel des deutschen Windparkbetreibers Prokon miterleben (derzeit kein Zugriff auf investiertes Kapital aufgrund eines vorläufigen  Insolvenzverfahrens).

Bei Conda beschränkt sich das Risiko auf einen Totalverlust, eine Nachschusspflicht besteht nicht. Diesem Risiko stehen ein Recht auf Gewinnausschüttungen (rd. 4% p.a. der Investitionssumme wenn tatsächlich Gewinne erwirtschaftet werden + ev. Sonderausschüttungen) sowie ein Anteil am Unternehmenswert gegenüber.

Gedacht ist das Ganze als langfristige Investition für eine Dauer von üblicherweise 10 Jahren, allerdings ist ein vorzeitiger Ausstieg durch Verkauf am Jahresende an andere Investoren möglich (soweit sich Kaufwillige finden). Nach 10 Jahren kann der Vertrag gekündigt werden und man bekommt seinen Anteil am Unternehmenswert – den sogenannten Abschichtungsbetrag –  ausbezahlt (sofern die Liquidität ausreichend ist, nehme ich an). Für einen vorzeitigen Verkauf fallen Bearbeitungsgebühren von € 6 an, sonst ist die Nutzung von Conda für Investoren grundsätzlich kostenlos.

Die bisher erfolgreichste Finanzierung war für das Low-Carb Bier NIXE mit einem Investitionsvolumen von fast € 150.000 (typisch Österreich, würd ich sagen). Ich persönlich hätte ja gerne in das Projekt „Wohnwagon“ investiert, aber die Finanzierung war schon abgeschlossen, bevor ich von Conda wusste.

Wie tätigt man also eine Investition:

  1. Man registriert sich auf conda.at und identifiziert sich mittels gescanntem amtlichem Lichtbildausweis.
  2. Man sucht sich ein Projekt aus, das einem gefällt, und wählt die gewünschte Investitionssumme.
  3. Nach Bestätigung der per E-Mail zugesendeten Verträge, erhält man die benötigten Bankdaten, an die man die genannte Summe überweist.

Ich habe mich im Oktober 2013 für „The Brain Company“ entschieden, die sich mit der Erhaltung, der Förderung und dem Training der mentalen
und körperlichen Gesundheit beschäftigt. Leider wurde die Fundingschwelle (Mindestinvestitionssumme) nicht erreicht, sodass ich mein überwiesenes Geld ca. zwei Wochen nach Ende des Investitionszeitraumes wieder von Conda zurückbekommen habe.

Das erste Update gibt es nach meiner ersten erfolgreichen Investition.

Zum Weiterlesen:
Start-Up Conda will Crowdfunding in Österreich populär machen (format.at)
FAQ zur steuerlichen Behandlung (conda.at)
Die komplexe Prokon-Insolvenz (orf.at)